Mallorca // Tag 3

Lesedauer 7 Minuten


Orient – Artà – Port de Sóller

Der dritte Tag auf Malle…

9:45 Uhr. Erneut ein superleckeres Frühstück.

Nach einer kleinen Runde durch das Städtchen sind wir jetzt “so richtig” angekommen.
Schön um diese Uhrzeit – die meisten Menschen auf der Strasse sind Einheimische. So bekommt man „das Leben hier“ mit und wünscht sich sämtliche anderen Touristen auf eine der Nachbarinseln… oder zumindest nach Palma.

Super Wetter, Sonne ohne Wolken… auf nach Artà!
Serpentinen über Serpentinen… gegen 11 Uhr trinken wir schon aus guter Tradition einen Orangensaft in Orient.

Das nennt man wohl eine Chaosablage.

Dort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein!
Dieses schöne Dorf, mit seinen 30 Einwohnern (die einen sagen 24, die anderen 30 und mehr), Mandelplantagen, Oliven, massenhaft Schafen, Apfelplantagen und eingebaute Terrassen, ist ein „must see“.
Orient zählt wohl zu den schönsten Dörfern der Insel Mallorca und weil es im Osten der Serra Tramuntana liegt, wird es “das Dorf der aufgehenden Sonne“ genannt.
Wegen seiner Abgeschiedenheit und seinem gut erhaltenen Zustand besitzt das Bergdorf Orient eine besondere Anziehungskraft für viele Wanderer.

13:45 Uhr in Artà angekommen.

Wir haben unser Auto unterhalb des Städtchens abgestellt und schlendern durch ruhige Gassen zur Kirche – es ist Siesta, es ist sehr warm – nur Touristen sind unterwegs.

Nun sitzen in einem kleinen Café und haben gerade leckeren Kuchen gegessen und einen Kaffee getrunken, quasi eine kleine Stärkung vor dem Aufstieg zur Festung “Santuari de Sant Salvador” (naja, die muss man sich nicht wirklich antun. Nett… ja… aber wirklich nur nett.) und zur Kirche “Església de la Transfiguració del Senyor” (die sollte sich jeder Interessierte unbedingt mal anschauen).

Pünktlich um 15 Uhr waren wir zur Öffnung an der Kirchentür – viele Fotos gemacht – wir als Nicht-“Mitglieder” einer kirchlichen “Institution”… (Jo ist mit dem Begriff  “Nicht-Christen” nicht einverstanden)

Ein anderer Tourist hat uns auf ein Bild des Abendmahls aufmerksam gemacht, auf dem eindeutig eine Frau neben Jesus sitzt. Irgendwie sind hier sowieso sehr viele Frauenbilder und -statuen außer Maria… seltsam.

Acht Berge mittlerer Höhe gehören zur Gemeinde Artà, wobei der Puig Morei (auch Puig d’en Morell oder Talaia Freda (der kalte Wachturm)) mit 561 Metern der höchste und der Puig d’en Mir mit 256 Metern der niedrigste ist. Das Gemeindegebiet wird charakterisiert durch weitläufige unbewohnte Flächen, insbesondere der Gegenden in den Bergen der Serres de Llevant. Heute ist der Naturraum durch die vielen Waldbrände der letzten Jahre sehr karg.
Das Gebiet des Caps de Ferrutx mit seinen Felseinschnitten bietet z. B. dem Fischadler und dem Wanderfalken eine ideale Zufluchtsstätte. Die nördliche Küstenregion ist auch Heimat verwilderter Ziegen. In der Tälerlandschaft des Massís d’Artà, auch Serra Artana genannt, befinden sich kleine Parzellen mit Steineichenbeständen, die durch Mauern aus Trockenmauerwerk umschlossen sind und in denen der Anbau von Mandel-, Feigen- und Johannisbrotbäumen das Landschaftsbild bestimmt.
In den Bergen dominieren die Olivenbaumkulturen, die an den steilen Abhängen ebenfalls durch Trockenmauerwerk gehalten werden. In der natürlichen Vegetation finden sich große Vorkommen von Schilfrohr mit den für diese Zone typischen Zwergpalmen (Chamaerops humilis), niedriges Buschwerk mit üppigem Aufkommen an Sträuchern, wilder Ölbäume und vereinzelt Kiefernwälder. Die genannte Zwergpalme dient noch heute als Ausgangsprodukt für die Korbflechter auf Mallorca.

Die Heimfahrt traten wir gegen 16:30 Uhr über den schnellsten Weg an.
Endlich, so gegen 17:30 Uhr, waren wir zurück in Sóller – durch das Fest „FIRA UND FIRÓ“ im Städtchen waren alle üblichen Zufahrtsstrassen (die wir bis dahin kannten) zu unserem Parkplatz nicht passierbar. Nach fast einer Stunde hat sich Jo (mein Held) durch engste Gässchen “durchgewurschtelt” und wir kamen um ca. 18:30 im Hotel an.
Schnell ein wenig frisch machen und wieder los.

19:05 Uhr
Abfahrt der Strassenbahn nach Port de Sóller. Wir fuhren fast bis zur Endstation und liefen dann am Wasser entlang zum Restaurant Es Canyis zurück. Das sollte man sich unbedingt antun.

Im Es Canyis haben wir übrigens hervorragend gespeist!
Die Sonne ist mittlerweile untergegangen, die Lichter sind an, die Wellen rauschen – der (etwas stressige) Tag klingt ruhig aus.

Fast ruhig – gerade haben sich einige “Nordmänner und -frauen” hinter uns gesetzt.

Die Küste an der Badia de Sóller war schon in der Kupfersteinzeit, die auf Mallorca auch als Vorkeramische Zeit bezeichnet wird, von Menschen bewohnt. Spuren dieser Besiedlung zwischen 5200 und 2700 v. Chr. fanden sich bei sa Muleta an der Westseite der Bucht. Auch Phönizier und Griechen unterhielten nachweislich Stützpunkte bei Port de Sóller, unter den Römern entstand hier ein Handelshafen.
In der Zeit der arabischen Herrschaft ab dem Jahr 902 n. Chr. wurden das umliegende Land mittels Bewässerungssystemen kultiviert und es wurden großflächig Olivenhaine angelegt. Aus dieser Epoche stammt der Name Suliar („Tal des Goldes“ oder „Muschel“) für das Gebiet von Sóller. Nach der Eroberung Mallorcas von den Arabern durch König Jaume I. im Jahr 1229 wurde das Land im Tal von Sóller an die Gefolgsleute des Königs aufgeteilt. Im späten Mittelalter war Mallorca oft das Ziel nordafrikanischer Korsaren, die die Küstensiedlungen plünderten und deren Einwohner in die Sklaverei verkauften. Bei einem dieser Beutezüge wurde im Jahr 1542 das 1280 errichtete Gebäude der kleinen Kirche von Santa Caterina d’Alexandria zerstört. Die Kapelle wurde ab 1550 neu erbaut.
Ein heute noch bekannter Angriff auf Port de Sóller fand Anfang Mai 1561 statt. Eine Flotte von 23 Galioten lief von Algier kommend und am 10. Mai vor Ibiza gesichtet in den frühen Morgenstunden des 11. Mai 1561 die Bucht von Sóller an. Die etwa 1700 bis 1800 Mann starken Truppen des muslimischen Freibeuters Uludsch Ali (Otxali/Occhiali), nach der Seeschlacht von Lepanto (1571) als Kilic Ali Pascha bekannt, besetzten die Umgebung des Hafens.
Unter der Führung des Kapitäns von Sóller (Capità de Sóller), Joan Angelats, wurden die Piraten noch am 11. Mai von den Sollerics mit Unterstützung aus Bunyola, Santa Maria und Alaró bei Port de Sóller besiegt und zur Flucht gezwungen. In Erinnerung an den Sieg wird noch heute Mitte Mai das Fest es Firó in Port de Sóller gefeiert. Erst 53 Jahre später entstand der Wehrturm Torre Picada oberhalb der Bucht von Sóller. Der 1614 bis 1623 erbaute Turm war Teil der aus 85 Beobachtungs- und Wehrtürmen bestehenden Küstenverteidigung der Insel.



Text zur Historie teilw. von Wikipedia DE

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