Im fürstlich wiedischen Beritt – die Wied von der Mündung zur Quelle – Teil 1

Lesedauer 4 Minuten

Es wird immer mehr zur guten Tradition, dass wir nachmittags an Heilig Abend eine kleine oder auch größere Tour unternehmen. An diesem Nachmittag am 24. Dezember im Coronajahr 2020 nahmen wir uns die Wied von der Mündung bis zur Quelle vor.
Leider mussten wir dieses Vorhaben zumindest fotografisch abbrechen, da mit jeder Minute, die in Richtung Heilig Abend ins Land ging, auch der Regen zunahm und das Wetter immer usseliger wurde.
Die Wied wird daher in in diesem Teil 1 nur von Irlich (Mündung in den Rhein) bis nach Friedrichsthal gezeigt.
Die gesamte Tour führte uns jedoch vom Rhein die ganze Wied hoch bis zur Quelle und dann das Saynbachtal wieder runter bis an den Rhein.

Station 1 – Irlicher Wiedhafen

Früh war ein paar hundert Meter oberhalb der Wiedmündung ein Werk zur Eisenbearbeitung entstanden, dass 1733 der Graf zu Wied dort bauen ließ.
Das war quasi die Grundsteinlegung des späteren Rasselsteins, mit seinen Walzwerken an der Wied und in Andernach.
Die Wied diente an diesem Standort als Kühlwasserlieferant und als Antrieb für die Hammerwerke (Vorläufer der Walzwerke) und zur Stromerzeugung.
Am Wiedhafen kamen Holz, Kohle und weitere Materialien für den Rasselstein per Schiff an.
Diese wurden mit der werkseigenen Eisenbahn oder mit kleinen Schleppern auf dem Hammergraben weitertransportiert, was mit dem Bau des Deiches endete.
Später wurden im Hafen im Wesentlichen schwere Weißblech-Rollen (hauptsächlich für die Autoindustrie) auf Schiffe verladen.
Heute ist der Hafen, sowie “der Rasselstein” an diesem Standort komplett verwaist.

Die Route führt uns weiter durch Irlich, den Heldenberg hinunter an die Wied.
An diesem Abschnitt der Wied spielten wir als Kinder sehr oft, hier galt es viele Abenteuer zu erleben.
Zwischen Irlich und Nodhausen befinden sich zwei alte Stollen (wir nannten sie Bunker), zur Zeit unserer Kindheit noch offen, und das alte Wehr, welches im Volksmund “das Schwimmbad” genannt wurde und an dem wohl so manches Kind schwimmen lernte und auch fast abgesoffen wäre.
Die besagten Stollen waren natürlich überaus interessant für uns Kinder. Wir erkundeten sie oft und akribisch mit nicht mehr als einer schwachen Funzel ausgestattet. Immer die Angst im Nacken erwischt zu werden, denn erlaubt war es auch damals nicht sich dort rumzutreiben.
Na wie auch immer… der Weg an der Wied führt uns an Nodhausen vorbei zur

Station 2 – Wiedbrücke Niederbieber

Hier befindet sich das große Wehr (Foto 2 nach der Biegung) für “aufstiegswillige Fische” direkt an der Wiedinsel.

Weiter geht es von der Niederbieberer Brücke zur Segendorfer Brücke und von dort aus dann weiter ins eigentliche Wiederbachtal.

Station 3 – Wiedbrücke Segendorf

Foto 1 zeigt die Wied in Richtung Mündung und auf Foto 2 (zu Berg) erkennt man rechts eine Halle des mittlerweile auch völlig verwaisten Werkgeländes der (ehem.) Firma Boesner.
Boesner stellt oder stellte Schrauben her und wurde in den letzten Jahrzehnten (kann man fast sagen) immer wieder zwischen verschiedenen Investoren hin und her geschoben und immer wieder änderte sich der Name der Firma und immer wieder wurde die Firma auch zurückbenannt. Keine Ahnung was aus der Firma wird oder geworden ist. Das Werksgelände ist jedenfalls ungenutzt derzeit.

Weiter gehts zur

Station 4 – Wiedbrücke und Wehr Altwied

Hier, also in Altwied, waren waren wir in unserer Kindheit sehr oft. Gerade natürlich im Sommer, wenn wir mit dem Schlauchboot auf der Wied oberhalb des großen Wehres paddelten. Ein großes Abenteuer!
Wir fuhren mit unseren Rädchen entweder durch den Wald (Christianhütte – Monrepos – Kastanienallee – Altwied) oder gleich über’s Feld (Rodenbach – Segendorf – an der Wied vorbei – Altwied)
Egal welche Route wir auch nahmen, die nächsten zwei Fotos zeigen die Stelle, an der wir immer die Wied überquerten wenn wir in den Ort (oder auf die Burg) wollten.

In Altwied gab es immer zahlreiche Abenteuer zur erleben, sei es auf oder unter der alten Burg, oder im Turbinenhaus des 100 Jahre alten Wasserkraftwerkes. Oder eben obenhalb des großen Wehres…

… wo wir mit dem Schlauchboot in Höhe der Fischerhütte die Wied und auch kleinere Wiedinselchen erkundeten. Spannend!
Auf Foto 1 mit Blick auf das alte Wehr, befindet sich übrigens der Einstieg zur Höhle, die unter der Burg durch bis in Dorf führt, knapp über der Wasseroberfläche.

Weiter geht es vorbei an der Laubachsmühle zur

Station 5 – Friedrichsthal

Das war es vorerst. Die Serie wird bei etwas besserem Wetter fortgesetzt und dann geht es weiter ins mittlere und obere Wiedtal bis zur Quelle.

Auf der folgenden Karte (KLICK) könnt ihr den hier beschriebenen Abschnitt anschauen und damit auch, wo wir uns als Kinder so herumgetrieben haben.

Einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag!

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